25.11.2022
In 18 Schutzgebieten in Deutschland verändern die UNESCO-Biosphärenreservate die Welt mit innovativen Ideen, um ein nachhaltiges und klimafreundliches Miteinander von Mensch und Natur zu ermöglichen.
Sie erproben das Leben von morgen, damit eine gemeinsame Zukunft auf diesem Planeten gelingen kann. Jetzt stellten sie sich und ihre Themen am 23. November 2022 der Politik bei einer Veranstaltung im Paul-Löbe-Haus (ein Funktionsgebäude des Deutschen Bundestages) in Berlin vor.
Die Verwaltung des Biosphärenreservates Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft präsentierte sich dabei gemeinsam mit Tobias Frenzel von der Bautzener Brauerei "Frenzel Bräu". Tobias Frenzel, ein Projektpartner der Biosphärenreservatsverwaltung, braut aus der Fränkischen Landgerste, welche von Landwirtschaftsbetrieben im Gebiet angebaut wird, ein regionales Bier, das "Oberlausitzer Heidebräu". Seit 2016 werden im Rahmen eines Modellprojektes wieder alte, historische Braugersten angebaut. Diese kommen mit den klimatischen Bedingungen auf den nährstoffarmen Sandböden gut zurecht. Mit dem Anbau der Gerste und der Verarbeitung in Bautzen wird die regionale Wertschöpfung gestärkt.
Gemeinsam in Berlin: Torsten Roch und Tobias Frenzel informieren über den Anbau und die Verwendung alter Getreidesorten (Foto: Susanne Bärisch)
Teil der Kampagne „Verrückt auf Morgen“
Das ganze Jahr über machten die Biosphärenreservate Deutschland „Verrückt auf Morgen“. Anlass dieser Initiative der Biosphärenreservate mit ihrem Dachverband Nationale Naturlandschaften e. V., war das 50-jährige Jubiläum des UNESCO Programms „Man and the Biosphere“ (MaB). Im April 2022 starteten die 18 deutschen Biosphärenreservate mit einer Morgenwanderung in allen Schutzgebieten und bundesweiten Roadshows die Kampagne „Verrückt auf Morgen“ (www.verrueckt-auf-morgen.de).
Teil der Initiative war auch ein Mitmachwettbewerb, bei dem die Einsendenden drei Geldpreise und die Unterstützung eines Biosphärenpartners bei der Umsetzung der eingereichten Projektidee gewinnen konnten. Gesucht wurden Idee, Projekte, Produkte oder Initiativen, die dazu beitragen, die Biosphärenreservate gemeinsam weiterzuentwickeln. Die besten drei Projektideen im Bereich Zukunft und Nachhaltigkeit wurden nun beim Abschlussevent der Kampagne im Paul-Löbe-Haus ausgezeichnet.
Ziel der Jury war es, dass unter den Preistragenden auch besonders Kinder und Jugendliche berücksichtigt werden. Ein Preis ging in das Biosphärenreservat Drömling. Die Klasse 4a der Grundschule Drömlingfüchse Oebisfelde möchte ein Grünes Klassenzimmer auf ihrem Schulhof errichten, damit von Frühjahr bis Herbst der Unterricht draußen stattfinden kann.
Ein weiterer Preis ging nach Bad Urach in das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Für ein Biosphärenklassenzimmer soll eine zweisprachige Kinderzeitschrift mit dem Titel „Ich tu was für die Biosphäre“ umgesetzt werden. Auch nach Laufen in der Nähe der Biosphärenregion Berchtesgadener Land wurde ein Preis vergeben. Hier werden Schülerinnen und Schüler des Projekt-Seminares sieben Infotafeln zur Erläuterung eines angelegten Grünstreifens umsetzen.
Weitere Informationen:
Die Biosphärenreservate Deutschlands sind Teil der Nationalen Naturlandschaften (NNL). In diesem Bündnis bewahren sie zusammen mit den deutschen Nationalparken, Wildnisgebieten und Naturparken auf rund einem Drittel der Fläche Deutschlands gemeinsam mit den Menschen faszinierende Natur, vermitteln Freude beim Erleben der Natur und gestalten die Zukunft mit Zuversicht nachhaltig.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.nationale-naturlandschaften.de
Am Stand des BROHT fanden viele Gespräche mit den Bundestagsabgeordneten und deren Mitarbeitenden statt. Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke informierte sich kurz über die vielfältigen Aktivitäten in unserem Biosphärenreservat (Foto: Eugen Nowak).
Detlev Buck, deutscher Schauspieler und Regisseur, der als Schirmherr der Imagekampagne fungierte und selbst Nebenerwerbslandwirt ist, interessierte sich sehr für die Erfahrungen beim Anbau von alten Getreidesorten und von Blühflächen (Foto: Susanne Bärisch).