17.04.2013
Biberfraßbild (Foto: S. Blaß)
Biber erobern die Spree im Biosphärenreservat
Seit dem Ende des Jahres 2012 wurden Mitarbeitern der Biosphärenreservatsverwaltung Hinweise übermittelt, dass eventuell ein Biber gesehen wurde.
Tatsächlich konnten in der Zwischenzeit drei Biberbauten festgestellt und damit das Ansiedeln des Bibers im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft bestätigt werden. Die Biber kamen über die Spree ins Heide- und Teichland und haben sich in den Bereichen Bärwalde, Uhyst und Halbendorf/ Neudorf angesiedelt. Zu der Anzahl der Individuen gibt es derzeit allerdings noch keine Erkenntnisse.
Im 19.Jahrhundert wurden die fleißigen Nager aufgrund ihres Pelzes, Fleisches und des Bibergeils fast völlig ausgerottet. Das Bibergeil ist die fetthaltige Substanz, die zur Fellpflege und Reviermarkierung genutzt wird. Die Menschen verwendeten es über Jahrhunderte zur Behandlung von Nervosität, Epilepsie und hysterische Anfällen. Da man es nur dem getöteten Tier entnehmen kann und es sehr gefragt war, kam es fast zur Ausrottung. Heute erobert der vegetarisch lebende Nager natürliche aber auch sehr siedlungsnahe Gewässer und scheint dabei relativ anspruchslos zu sein. Er braucht Gewässer, die mindestens 80 cm tief sind, damit die unter Wasser gelegenen Eingänge im Winter nicht zu frieren. Sie benötigen Bäume, Sträucher und Pflanzen im Umkreis ihres Baues, wobei sie sich in den Sommermonaten auch von weichblättrigen Pflanzen und Kräutern ernähren und keine „Holzfäller“ sein müssen, um an Nahrung zu kommen. Als Baumeister der besonderen Art schaffen sie neue Biotope und bieten Platz für andere Arten, die z.B. gestaute Wasserflächen oder Totholz als Lebensraum benötigen. Neben seinen „Naturschutzhelferqualitäten“ kann es aber auch zu Problemen aufgrund seiner Lebensweise kommen. So kann er Schäden auf Äckern durch Fraß der Kulturpflanzen machen, wenn die Äcker bis ans Gewässer heranreichen. Der Biber vermeidet allerdings "M größere Mmmmmärsche" an Land, so dass das eher die Ausnahme bleibt. Zusätzlich kann er Schäden durch die Unterwühlung von Dämmen, genauso wie Bisam und Nutria, oder durch Fraß an Obstbäumen und Nutzpflanzen hervorrufen. Gegen die meisten Konflikte können aber präventive Maßnahmen ergriffen werden, wie z.B. das Schützen der Obstbäume mit Drahthosen oder das Einzäunen von Gärten usw.
In jedem Falle steht der Nutzen dieses Tieres über den möglichen Problemen die es mit sich bringen kann. So ist er laut Bundesnaturschutzgesetz auch streng geschützt und darf in keiner Weise gestört, beeinträchtigt, verletzt oder getötet werden.
Die Biosphärenreservatsverwaltung wird umgehend die Gemeinden im Rahmen der Biosphärenratstagung und Landnutzer über Präventivmaßnahmen und über diese große Säugetierart informieren.