Im Vergleich zur übrigen Oberlausitz setzte die Siedlungsgeschichte im Gebiet des Biosphärenreservates später ein. Ursache waren widrige natürliche Bedingungen, wie z.B. großflächige Vernässungen und Überschwemmungen sowie ein niedriges Ertragspotential der Böden.
Die Kultur der Schnurkeramik (2400 – 1500 v.u.Z.) erstreckte sich mit ihren östlichen Ausläufern bis in das Gebiet. Das Kerngebiet der Besiedlung umfasste den Raum Bautzen.
In eine klimatisch begünstigte Phase fiel die Entwicklung der bronzezeitlichen Kultur (1.500 - 500 v.u.Z.). Nun wurden auch Gebiete mit weniger fruchtbaren, aber leicht bearbeitbaren Böden erschlossen. Daher war die gesamte Region besiedelt. Von den Rodungsflächen, besonders im Gefilde, wurde Oberboden abgeschwemmt und in den Flussauen abgelagert. Der Wanderackerbau führte wahrscheinlich zu einer größeren Entwaldung des Gebietes und zur Bildung von Dünen am Rand der Flussauen und der Feuchtgebiete.
Die Klimaverschlechterung in der Zeit 500 v.u.Z. - 0 führte zu Grundwasseranstieg und Vernässung sowie zur Wiederbewaldung (HEMPEL 1983). Im Verlauf des 6. Jh. setzte die slawische Landnahme aus östlich der Neiße liegenden Gebieten ein. Die slawische Besiedlung im Gebiet blieb in der folgenden Zeit gering und es gab wohl wenig Rodungsflächen.
Erst nach dem vom Kreuzzugsgedanken getragenen Siedleraufruf des Erzbischofs von Magdeburg, Graf Otto von Ballenstedt, und Wiprecht von Groitzsch von 1108, setzte 1150 in der Oberlausitz der deutsche Siedlerzustrom ein (CZOK 1989) und erreichte ab 1300 auch das Gebiet. Teile des Biosphärenreservates sind noch heute Bestandteil des sorbischen Siedlungsgebietes. Die Siedlungsdichte im Gebiet blieb immer relativ gering und liegt heute bei unter 30 Einwohner/km².
Blick auf Kreba (Foto: Peter Ulbrich) & Blick auf Kauppa (Foto: Dirk Weis)