20.12.2013
Illegale Tötung eines Wolfes (Canis lupus) bei Hermsdorf, Gemeinde Lohsa, Landkreis Bautzen
Am Freitag, dem 13.12.2013, wurde im Gebiet des Biosphärenreservates „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ ein toter Wolf gefunden. Die Fundstelle befindet sich auf einer Wiese ca. 700 m südöstlich von Hermsdorf, einem Ortsteil der Gemeinde Lohsa (Landkreis Bautzen). Nach den Berichten des Wildbiologischen Büro „Lupus“ und einer vom Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin durchgeführten Untersuchung wurde der Wolf, ein sieben Monate altes Jungtier, durch einen oder mehrere gezielte Schrotschüsse getötet, die aus Nahdistanz abgegeben wurden.
Das UNESCO-Biosphärenreservat „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft“ befindet sich im Zentrum des Verbreitungsgebietes der sächsischen Wolfspopulation. Insbesondere die Kernzonen dienen als Rückzugsräume der Wölfe für die Welpenaufzucht. Die Biosphärenreservatsverwaltung als zuständige Gebietsverwaltung des Freistaates Sachsen betrachtet die illegale Tötung des Wolfes, nicht nur als eklatanten Verstoß gegen Naturschutz- und Jagdrecht, sondern auch moralisch zutiefst verwerflich. Diese Tat bedarf zwingend einer konsequenten Verfolgung und Aufklärung.
Die Landesdirektion Sachsen als Naturschutzbehörde wird bei der zuständigen Staatsanwaltschaft „Strafanzeige gegen Unbekannt“ erstatten, da hier eindeutig ein Verstoß gegen § 44 Abs. (1) Punkt 1. BNatSchG vorliegt, der nach § 71 Abs. (1) Punkt 1. BNatSchG in Verbindung mit § 69 Abs. (2) Punkt 1. BNatSchG strafrechtlich relevant ist.
Biosphärenreservatsverwaltung
Wartha, den 19.12.2013